Im Strahl der Sonne - Under the Sun - Nordkorea-Information

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Im Strahl der Sonne - Under the Sun

Im Strahl der Sonne

Ein Film von Vitaly Mansky Russland, Deutschland, Tschechien, Lettland, Nordkorea 2016
90 Minuten, deutsch & koreanisch mit deutschen UT

Die 8-jährige Zin-mi lebt mit ihren Eltern in Pjöngjang in Verhältnissen wie aus einem nordkoreanischen Bilderbuch. Regisseur Vitaly Mansky durfte sie - streng bewacht - ein Jahr lang mit der Kamera begleiten.


Jetzt auch auf DVD

Den Film gibt es ab 20. Mai 2016 auch als DVD, e
rhältlich z.B. bei Amazon.


Technische Daten

RU/DE/LV/CZ/KP 2015, 90 Minuten, FSK 6, Dolby
Digital 2.0 + 5.1, Region 2
SPRACHE deutsch-koreanische OF
UNTERTITEL Deutsch (z.T.)
EAN 4040592006123
EXTRAS Booklet, Kinotrailer

Inhalt und Hintergrund des Films

Nordkorea ist das schönste Land der Welt! Das hört die 8-Jährige Zin-mi aus Pjöngjang jeden Tag – von ihren Eltern, in der Schule und über grollende Lautsprecher auf den weiten Plätzen der Stadt. Natürlich glaubt sie es. Aus vollster Überzeugung huldigt sie dem „großen Führer“ Kim Jong-un und bereitet sich eifrig auf ihre feierliche Aufnahme bei den Jungpionieren vor, mit der sie endlich zum vollwertigen Mitglied des sozialistischen Staates wird. Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky hat Zin-mi ein Jahr lang begleitet. Er erhielt dafür zwar eine offizielle Drehgenehmigung, stand aber unter permanenter Kontrolle des Regimes. Das gab ein genaues Skript für den „Dokumentarfilm“ vor, suchte Drehorte und Interviewpartner aus und postierte Aufpasser am Set, die die Szenen dirigierten. Der Staat wollte Propaganda: ein vorbildhaftes Kind in einem musterhaften Umfeld. Doch Mansky ließ die Kamera auch während der sorgsamen Einrichtung der Einstellungen laufen und erklärt sein Material durch einen Kommentar. So dokumentiert er in Wirklichkeit eine erbarmungslose Inszenierung. Tatsächlich ist in Nordkorea nichts so, wie es scheinen soll!
IM STRAHL DER SONNE zeigt Menschen, die vom Staat gezogen werden wie Marionetten – und ständig fürchten müssen, etwas falsch zu machen. Der Film gewährt aber auch faszinierende Einblicke vom öffentlichen Leben in Nordkorea: von patriotischen Appellen vor überlebensgroßen Kim-Skulpturen oder vom fast stummen Pendlerverkehr in einer steril glänzenden U-Bahn. „Ich wollte einen Film über das echte Leben in Nordkorea drehen“, erklärt Mansky, „aber es gibt dort kein echtes Leben wie wir es kennen. Es gibt lediglich eine bestimmte Vorstellung vom ‚richtigen‘ Leben. Unser Film zeigt in Wirklichkeit eine große Täuschung.“ IM STRAHL DER SONNE hatte seine gefeierte Premiere auf dem Dok Leipzig. Auf dem Filmfestival im estnischen Tallin setzte er sich im Internationalen Wettbewerb als einziger Dokumentarfilm gegen die Spielfilmkonkurrenz durch und erhielt gleich zwei Preise: die Auszeichnung für die beste Regie und den Spezialpreis der Jury.



Der Regisseur

Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky wurde 1963 im damals sowjetischen Lvov geboren. Im Jahr 1982 begann er sein Studium am Moskauer Gerassimow-Institut für Kinematographie und debütierte 1988 mit dem Film BUMERANG. Seitdem hat Mansky über 30 Filme realisiert, die auf Filmfestivals auf der ganzen Welt gezeigt und mit über 100 Preisen ausgezeichnet wurden, u.a. auf dem Dok Leipzig (MDRFilmpreis 2013), dem Dokumentarfilmfestival Amsterdam (Jurypreis 2007) und dem Filmfestival Karlovy Vary (Bester Dokumentarfilm 2013). Seit 1996 sammelt Mansky im Rahmen eines groß angelegten Archivprojekts Amateuraufnahmen aus der ehemaligen UdSSR. Sein Ziel ist ein audiovisuelles Gedächtnis des privaten Lebens in der Sowjetunion. Manskys Spezialgebiet ist die Dokumentation vom Leben in Regimen. Seinen Antrieb als Filmemacher begründet er aus seiner Biografie: Er wolle verstehen, wie seine Eltern im damaligen Sowjetrussland leben konnten. „Mein Hauptinteresse liegt im Konzept der Freiheit“, so der Regisseur, „und in ihren Beschränkungen.“ Dieses Thema greift er in seinem neuen Film IM STRAHL DER SONNE wieder auf. Auch der Sowjetkommunismus habe sich, so Mansky, gegen das echte Leben gerichtet. „In der Sowjetunion war die Bewegungsfreiheit der Menschen stark eingeschränkt. Aber sie waren immerhin frei in ihren Köpfen. In Nordkorea ist noch nicht einmal das der Fall. Das ist die wirkliche Tragik ihres Gesellschaftssystems: Die Menschen können sich kein anderes Leben vorstellen!“


Crew

Regie: Vitaly Mansky
Musik: Karlis Auzans
Kamera:  Alexandra Ivanova, Mikhail Gorobchuk
Schnitt: Andrej Peperny
Ton: Evgeniya Lachina, Anrijs Krenbergs
Produzenten:  Natalya Manskaya, Simone Baumann, Filip Remund


Festivals und Preise

Internationales Filmfestival „Schwarze Nächte“ in Tallinn 2015: Preis für die beste Regie & Spezialpreis der Jury
Internationales Dokumentarfilmfestival Jihlava 2015: Preis für den besten Film
Dok Leipzig 2015
Internationales Dokumentarfilmfestival Amsterdam 2015
Docpoint Helsinki 2016 Docpoint Tallinn 2016


Technische Daten

PRODUKTIONSLAND: Russland, Deutschland, Tschechien, Lettland, Nordkorea 2016
Deutsch & koreanisch mit deutschen UT
PRODUKTIONSJAHR: 2016
LAUFZEIT: 90 Minuten
KINOSTART: 10. März 2016

Eine Produktion von Vertov.Real Cinema in Koproduktion mit Saxonia Entertainment, Hypermarket Film, MDR und Ceská televize
Gefördert durch die Mitteldeutsche Medienförderung
Weltvertrieb: Deckert Distribution
Im Verleih der Edition Salzgeber


Internet-Links

Facebook-Seite zum Film in russischer Sprache
YouTube: Interview mit dem Regisseur in russischer Sprache


Rezensionen

DOK Leipzig: Katalogtext
Dokwoche Leipzig: Einblicke in NordkoreaScreenDaily (in englischer Sprache)
New Times (in russischer Sprache)


Die deutschlandweiten Kinotermine finden Sie hier.

© Salzgeber & Co. Medien GmbH

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