Der „Pueblo“- und der „EC-121“-Zwischenfall (23. Januar 1968) - Nordkorea-Information

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Der „Pueblo“- und der „EC-121“-Zwischenfall (23. Januar 1968)

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Der „Pueblo“- und der „EC-121“-Zwischenfall

Die Marine der Koreanischen Volksarmee brachte am 23. Januar 1968 das bewaffnete US-Spionageschiff „Pueblo“ (von 1000 t), das bis in die von der Insel Ryo bei Wonsan 7,6 Meilen entfernten Gewässer (39° 17,4' nördlicher Breite und 127° 46,9' östlicher Länge) eingedrungen war und Spionage getrieben hatte, auf frischer Tat auf.

Dieses Schiff, das der Pazifikflotte der USA angehörte, hatte von der CIA die
Anweisung, den Fernen Osten Russlands und die Hoheitsgewässer der DVRK auszukundschaften; es kam am 15. Januar durch Primoje in den Gewässern der DVRK an es drang mit größter Wachsamkeit 17 Male in die Hoheitsgewässer der DVRK ein und befasste sich vor Chongjin, Wonsan und verschiedenen anderen Orten unter Benutzung von Radar und verschiedenartigen Beobachtungsgeräten mit Aufklärung.

Es rekognoszierte die Standortverteilung des Radarnetzes, die Bewegung von Marineschiffen der KVA, die Wassertiefe, Meeresströmung, Salzgehalt und Durchsichtigkeit der Gewässer der DVRK sowie die Kapazität von Häfen und die Zahl von ein- und auslaufenden Schiffen, so die Aussage des Kapitäns Lloyd Mark Bucher und der Besatzung.

Die USA redeten von einer „ungerechten Aufbringung auf offenem Meer“ und verlangten von der DVRK, das Schiff und die Besatzung sofort zurückzuschicken, bei ihrer Regierung Abbitte zu tun und Schadenersatz zu leisten. Als ihre Forderung wirkungslos blieb, bedrohten sie törichterweise die DVRK militärisch.

US-Präsident Johnson berief am 24. Und 25. Januar eine Tagung des Nationalen Sicherheitsrates ein, auf der beschlossen wurde, „Maßnahmen zur militärischen Vergeltung“ zu treffen.

Von dem Außen- und dem Verteidigungsministerium sowie der CIA wurde eine „Arbeitsgruppe für die Koreanische Halbinsel“ gebildet und „Gegenmaßnahmen“ ergriffen.

Geplant waren die Sperrung des Hafens Wonsan durch Minen, die Aufbringung von Schiffen, Luftangriffe auf Luftstützpunkte der KVA, ein „beschränkter Bestrafungsangriff“ der US-Truppen und der südkoreanischen „Nationalen Verteidigungsarmee“ und die Intensivierung der Aufklärungsflüge.

Es wurde ein großes Truppenkontingent der Land-, See- und Luftstreitkräfte der USA um die Koreanische Halbinsel zusammengezogen. Diese stand vor einer kritischen Situation, in der ein Krieg aufzubrechen drohte.

Kim Il Sung erklärte im Februar wie folgt: „Wir wollen keinen Krieg, fürchten ihn aber keineswegs. Unser Volk und die Volksarmee werden die ‚Vergeltung‘ der US-Imperialisten mit Vergeltung und ihren totalen Krieg mit einem totalen Krieg beantworten.“

Anschließend wurde eine Erklärung der Regierung der DVRK abgegeben, und die ganze Armee und das gesamte Volk traten in Kampfbereitschaft ein.

Die Angaben über die Spionagetätigkeit wurden hintereinander offen gelegt; als die DVRK eine harte Haltung zeigte, unterzeichneten die USA am 23. Dezember eine förmliche Entschuldigung, in der sie das Eindringen des Schiffs „Pueblo“ in die Hoheitsgewässer der DVRK und dessen Spionageakte zugaben, Abbitte taten und versprachen, die Gewässer der DVRK nie wieder zu verletzen.

Unter Berücksichtigung der Bitte der US-Regierung, die Schiffsbesatzung mit Nachsicht zu behandeln, wurde am diesem Tag die ganze Mannschaft (82 Mann) aus dem Territorium der DVRK ausgewiesen; die Leiche einer Person, die bei der Aufbringung des Schiffs Widerstand geleistet hatte und dabei ums Leben gekommen war, wurde den USA übergeben. Das Schiff, die an Bord installierten Geräte und Waffen wurden eingezogen.

Staat aus diesem Vorfall gebührende Lehren zu ziehen, ließ0n die USA am 15. April des nächsten Jahres das große Aufklärungsflugzeug „EC-121“, das ihrer Pazifikflotte angehörte, in den Luftraum der DVRK eindringen. Das Flugzeug trieb Spionage, wurde dabei bald nach der Entdeckung von einer Fliegertruppe der KVA abgeschossen und in der Luft zerstört. Das war eine gebührende Bestrafung. Aber die USA entstellten die Tatsache so, als ob ihr Flugzeug sich auf „offenem Meer“ mit einer „legalen Aufklärungstätigkeit“ beschäftigt habe und dabei abgeschossen worden sei. Sie verschärften die Lage, indem sie offen drohten, sie würden auch künftig solche Aufklärungsflüge fortsetzen und die künftige Entwicklung der Situation sei davon abhängig, „wie die Regierung der DVRK darauf reagiere“.

Die Regierung der DVRK gab sofort eine Erklärung ab, in der sie die provokatorischen Aggressionsversuche der USA enthüllte und anprangerte sowie ihren Standpunkt der Selbstverteidigung feierlich verkündete. Ihr unterwarfen sich die USA.


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